Reisebericht Skelptour 2011, vom 28. September bis 2. Oktober

Orkney und Nordschottland

Mittwoch 28. September:  Anreise mit Panoramaflug
9:45h, fährt der „Ronjaexpress“ im Tschalun (Oberiberg) ein,  zum bereits im Bus sitzenden Reiseleiter, gesellen sich Sepp, Res und Thömel. Im Dorf kommt der „Holdener Vorstand“ dazu, Walter wird vor der Haustüre und Andreas (Reinhard)  in Biberbrugg aufgeladen. Da wir nicht weniger als 3 Andreas in der Gruppe hatten, wird er hier als „Reini“ beschrieben. Reini war quasi der „Ersatzmann“ für den kurz zuvor verletzten Pirmin!  Pünktlich 10:25h, steigen Remo und Marcel in Wollerau ein und unglaublich aber wahr, auch Cyrill in Baar wurde um ca. 11h gefunden! Danach ging die Fahrt, im für uns perfekten, schon bekannten „Schelbert/Bissig  Minibus“  via  Knonaueramt-Bözberg  nach Basel. Eine Pause lag leider nicht mehr drin und ein Gesprächsthema war natürlich auch unser/e  Cauffeur/euse. Doch Ronja lud uns 12:10h, perfekt vor dem Flughafen ab. Hier wartete bereits Andi Höhn (von nun an „Höhn“ genannt), der bei seiner Basler Freundin übernachtete, damit war die Truppe vollzählig!
Man muss zugeben, mit Easy Jet zu reisen, birgt immer ein gewisses Risiko (immerhin konnte Reini’s Flug rechtzeitig umgeschrieben werden), doch wir sind ja routiniert und haben aus Preisgründen nur 4 Gepäckstücke gebucht (3 hätten gereicht). Trotz  meiner Frage in die Runde, ob alle ihr Waschzeug und Messer in die Gepäcktaschen haben, hat’s  “unseren  Polizisten“  beim Sicherheitsceck  erwischt, ja Remo, das war ein teures Sackmesser! Der Flug an sich verlief ruhig und wir konnten uns auch etwas stärken. 14:20h Ortszeit, Landung in Edinburgh, wir haben das „gelobte Land“ wiederum erreicht! Wir waren sogar auf dem richtigen Airport und hatten nun fast 3Stunden Zeit. Doch Ivo, ich und vor allem Reini, war diese Zeit sehr nervend. Nach langer Diskussion am FlyBe stand, war klar, dass noch massiv draufbezahlt werden muss, aber immerhin, Andreas war drin. Doch was ich nie erwartet hätte, das ausgerechnet die Weltairline „British Airways“ am unflexibelsten von allen ist! Es ist einfach unglaublich, dass man bei einem schon bezahlten  Flug, bei so einer Airline, nicht den Passagiernamen wechseln kann, von mir aus auch, für eine Gebühr! Ich habe alles versucht, sogar einen Telefonanruf in die Schweiz, diese sprach fast unter Tränen, dass die einzigen alternativen sind, einen neuen Flug zu Buchen (400£+!), oder wenigstens eine Gebühr zurückzuerstatten (waren dann knapp 50Fr.)! Damit waren zwei Sachen klar, Pirmin kann seine schon bezahlten 400 Franken für die Flüge ans Bein streichen und Reini wird nicht mit uns zusammen zurückfliegen! Nun galt es dies zu schlucken und das ging am besten mit einem Guiness, auch Nahrung wurde eingenommen und nachdem ich via Internet eine halbwegs bezahlbar- und akzeptablen Vorschlag rausgefunden habe, war auch klar, Reini kommt wieder nach Hause! Von nun an, galt es die Tour zu geniessen!
17:40h, Abflug mit einem  uns schon bekannten Kleinflugzeug der  FlyBe, in Richtung Norden. Zuerst waren wir über den Wolken, doch dann gab der Himmel den Blick frei. Fantastisch, die Nordküste Grossbritanniens unter uns und dann der absolute Höhepunkt, mit einer grossen Schlaufe, flogen wir an der Nordküste von der Orkneyinsel entlang. In der Abendsonne sahen die braunen, aus dem Meer geschliffenen Küsten und Felsen einfach toll aus! 18:35h Landung auf der, nach den Shettlands, nördlichsten Inselgruppe Grossbritanniens! Tatsächlich fuhr um 19h auch ein Bus, der die frohe Gesellschaft nach Kirkwall, dem Inselhauptort brachte, dabei haben wir schon die „Highland Park Destillerie“ gesichtet.
19:15h stehen 9 von uns vor dem „St. Ola“ Hotel, Remo, Cyrill und Marcel mussten aus Platzgründen, ins nahe „Ayre Hotel“. Nachdem wir die überraschend guten Zimmer bezogen haben, war es Zeit, in der Hauseigenen Bar, zum rechten zu sehen. 20:30h, setzen wir uns zu den reservierten Plätzen im „The Shore“ Restaurant. Wir haben für den Preis, sehr gut „gelabt“. Danach erfolgte noch ein relativ kurzer Ausgang, die 4-5 Lokale waren schnell gefunden, auch ein Spaziergang durch die Hauptgasse war cool. Zwischen 23bis 24h, gingen wir alle zu Bett!    

Donnerstag 29. September: Highland Park und uralte Kultur auf Orkney
Mit etwas Verspätung,  gab es dafür ein umso besseres  Breakfast, dabei fanden wir den Unterschied zwischen  „White-  und Brauntoast“, der weisse ist braun und der braune ist schwarz!
Danach machten wir uns langsam zur Destillerie auf, dabei wollte Thomas noch Geld aus dem Automaten ziehen, doch bei keiner Bank gelang dies, anscheinend war seine Karte defekt. Auch erfolgte noch ein Besuch im örtlichen Touristenbüro, mit dazugehörigen Giftshop, denn ich wollte schon etwas für den Nachmittag klar machen. Dies gelang noch nicht, aber immerhin wurde uns die „Wikingertradition“ erklärt, denn die Orkneyinseln wurden viel früher von den Nordmannen besiedelt, zu Schottland (Vereinigtes Königreich) kam es viel später. Darauf wird auch heute noch Wert gelegt, sei es mit der Fahne, die der norwegischen sehr ähnlich ist, oder auch Proscht, heisst hier „Skol“! Es war ein ganzes Stück Fussweg, die einen liefen mit Karte, andere per GPS, doch am Schluss waren alle rechtzeitig vor dem Eingangstor, der auf einer Kuppe liegendem Highland Park!
Es herrschte euphorische Stimmung, denn wegen dem Whisky waren wir schliesslich hier. Zuerst gab es einen Film zu sehen, der nebst dem Whisky,  vor allem das mystische der Insel  hervorhob. Mit „James“  als Guide hatten wir es gut getroffen, der sympatische, ältere kleine Mann, hatte nebst grosser Fachkentniss, er kannte zB. auch den „Jungfrauwhisky“ , auch viel Witz! Natürlich wurde auch mehrmals darauf hingewiesen, dass der „Highland Park“ die nördlichste Single Malt Destillerie der Welt ist, mit kleinen Seitenhieben, zum  500 Meter südlich gelegenen „Scapa“, die wir ja nicht anschauen konnten! Hier besonders, anscheinend wegen dem Klima, ist der „Angel share“  prozentual viel geringer, als auf dem Mainland. Zur Degustation durften wir aus zwei auswählen, doch für den stattlichen Preis von 6£ pro Person, war nur ein Glas inklusive! Es folgte die übliche Shopingtour, wo sich vor allem unsere „Shadows“ (gemeint Gebrüder Schatt) hervortaten!
Gegen Mittag machten wir uns auf, ins Dorf zurückzukehren. Zurück im Touricenter  gelang es mir, eine Transportmöglichkeit für einen Nachmittagsausflug zu bekommen, die ursprünglichen Idee, einen Ausflug auf die Nachbarinseln, musste allerdings begraben werden. Hier im Dorf, assen wir mal original „british“, zB.  Fish and Chips oder Haggishamburger in zwei verschiedenen Fastfoodlokalen. Beim einten war es anscheinend akzeptabel, bei unserem aber,  war der Preis das einzige deliziöse! Natürlich konnte dies mit lokalen Getränken, wieder heruntergespült werden. Punkt 14h waren wir alle wieder beim Centrum, denn dort fahren auch die Busse.
Doch es kam nicht wie erwartet ein Minibus, sondern ein grosser Vam und dazu ein Land Rover „Devender“, was vor allem Thömel geil fand. Das Programm machte der Orkneyerfahrene Remo mit unseren beiden Chauffeuse/r ab. Die Fahrt führte Richtung Norden, über ein paar Hügel, unterbrochen von Seen/Tümpel, auch Riesenvieh gab es zu sehen. Nach etwa einer halben Stunde, kamen wir beim ominösen „Skara Brae“ an,  1850 legte hier an der Küste ein Sturm, eine voruhrzeitliche Siedlung frei. Ob sie nun wirklich sage und schreibe 5000 Jahre alt ist, wage ich mal zu bezweifeln, denn man kann von Auge echte Fähigkeiten entdecken. Nach dem Eingang folgt ein nachempfundenes Haus, sogar mit Speicher und in der Mitte ein Loch im Dach, wo der Feuerrauch abziehen kann.  Danach folgte ein ca. 700 Meter langer Weg, wo in genauen Abständen Steine folgten, die Weltgeschichte darstellen (zB. Endteckung Amerikas), auch der  Weg von Christi Geburt war noch weit! Da waren wir nun an der Siedlung und tatsächlich, hier gab es echte  Zivilisation. Gut eingegraben und so geschützt gegen Feinde, auch Werkzeug wurde hier gefunden.  Im Eintritt inbegriffen, ist der Besuch des benachbarten „Skaillhouse“. Ein schottisches Adelsgutshaus, war auch spannend, zB. das Jagdzimmer mit Tigerfell, heute kam man es zum Heiraten buchen.
16:00h kamen unsere Fahrzeuge wieder, denn auch der der Rückweg war spannend. Wir liefen um den „Ring of Brodgar“, der Kreis ist nicht gerade so eindrucksvoll wie Stonehansch, aber immerhin stehen noch 27, von einstmals 60 Steine. Immerhin sollen diese schon 4000 Jahre alt sein! Noch älter sind die nahen bis 5 Meter hohen Monolithen: „Stones of Stennes“. Doch so viel Kultur ergibt natürlich Durst und tatsächlich wurden wir vor einem entsprechenden Lokal abgesetzt, dass etwas ausserhalb von Kirkwall liegt. Hier im „Lynnfield“ hatten wir ne Bar ganz nach unserem Geschmack, eine grosse Auswahl an verschiedenen Whiskys! Auch der Barmann blühte nach anfänglichen Schlafwandeln auf, als er merkte, dass mit uns ein gutes Geschäft zu machen ist. Nach 2 Stunden machten wir uns beschwingt, zu unsern Hotels auf, denn etwas frischmachen tat not.
20:30h fanden wir uns alle beim Ayre Hotel ein, das Nachtessen war echt gut! Danach folgte nochmals ein Orkneyausgang, in denen uns schon bekannten Lokalen,  vor allem das Pub im US-Garagenstil war cool. Ebenfalls positiv, bis 1h war Ausgang angesagt!

Freitag 30. September: Reise durch Nordschottland, mit Glenmorangie und Inverness
Das Zmorge war zum Glück pünktlich bereit, denn uns stand ein langer Transittag bevor. Da der hier schreibende Reiseleiter, den Fahrplan nur zum Teil entziffern konnte, mussten  alle bereits um 8:40h beim Centrum sein. Völlig unnötig, denn der Bus kam kurz nach 9. Mit diesem fuhren wir gut eine halbe Stunde gen Süden, dabei erwähnenswert die zwei grossen Dämme über die wir fuhren (zwei kleine Inseln wurden mit der Haupinsel verbunden), rostige Schiffswracks aus Zeiten des zweiten Weltkriegs und die „Italienerkapelle“, die von  Kriegsflüchtlingen gebaut worden ist. 9:40h standen wir in „Brunswick“, dem südlichsten Punkt der Orkneyinseln. Die Personenfähre kam 5 Minuten später an, 9:50h war Orkney bereits Geschichte für uns!
Hier auf der „John o’Groats Ferry“  erlebten wir mal echtes Hochseefeeling, denn der Wellengang im „Pentland firtht“  war beachtlich und vor allem herrschte  „ä ghöirigi Biese“, nichts war mit Krumme rauchen auf Deck! Die Fähre an sich, war ein etwas älterer Kutter mit lockerem Personal die sich auf die Ferien freuten, denn wir fuhren am allerletzten Tag der Saison! Nach einer halben Stunde sahen wir die, hoch auf den Klippen stehende Leuchtturmkapelle, von John o’Groats vor uns. Das ist der nordöstlichste Punkt vom eigentlichen Grossbritanien! Doch bis zur Anlegestelle dauerte es noch ein ganzes Stück und Wetterbedingt hatten wir Verspätung, doch zum Glück gibt’s ja Telefon. 10:50h Ankunft auf scottisch Mainland mit gleich darauffolgenden 100 Metersprint  zum Bus, der zum Glück auf uns wartete.
Mit diesem fuhren wir über sanfte Hügel, knapp ne halbe Stunde gen Süden. 11:20h sind wir in „Wick“, in dieser Kleinstadt hatten wir ne kurze Pause die wir nutzten, um den sehr guten,  hiesigen Whisky „Pulteney“ zu kosten! Im nachhinein muss gesagt werden, wir hätten in dieser Zeit, wohl besser Nahrungsmittel eingekauft. 11:50h fuhren wir weiter, um den Bus um 12:30h, in „Dunbeat“ nochmals zu wechseln. Was nun folgte, war so was, wie wir uns wohl Schottland vorstellen, fantastische Highlandlandschaft, immer wieder schroffe Klippen mit Blick auf die Nordostküste und dazu das wetterbedingte Lichtspiel, mal dunkel, vereinzelte Nebelwolken und dazu wieder durchbrechende Sonnenstrahlen, machten die Reise richtig mystisch! Doch langsam machte sich der Magen bemerkbar und mit der Hoffnung bei der Glenmorangie Destillerie etwas zu beissen zu bekommen, stiegen wir nach gut zwei Stunden, direkt oberhalb der Anlage aus!
So schön die Destillerie auch gelegen ist, wir waren trotzdem gefrustet, denn von Snacks, geschweige einem Restaurant keine Spur! Die zu wartende Stunde wurde mit rauchen, relaxen etc. verbracht, auch konnten wir bereits den Werbefilm anschauen. Um 16h kam dann „Eve“, sie erklärte die Destillerie gut, vor allem auch, warum Glenmorangie einer der „weichsten“ Single Malt“ ist. An einem runden Tisch gab‘s dann der 10 Jährigen zur Probe. Für uns immer wieder erschütternd, wie die zB. hier,  vielen „normalen Touris“ einen Rundgang buchen, obwohl sie Whisky gar nicht gerne haben und anstatt diesen uns zu geben, geht dieser völlig „verwässert“ zurück! Da ich den Minibus auf 17:30h bestellt hatte blieb uns noch Zeit andere Whiskys zu probieren, doch das System war nicht gerade Kundenfreundlich, denn man musste zuerst bei der einzigen Kasse im Giftshop, wo eine riesige Schlange war, bezahlen um dann mit einem Gutschein an der Bar, den bestellten Whisky zu bekommen. Dieser Zustand führte zur Erfindung des „Sozialwhiskys“, Sepp kaufte sich eine Flasche 12 jährigen (zwei Gläser inkl.) und einige von uns beteiligten sich mit 5£. So wollten wir diesen dann am Tisch geniessen, doch dies war natürlich wieder verboten! So tranken wir  gezwungenermassen, die halbe Flasche dann wie Penner, versteckt draussen! Nach einhelliger Meinung war dies ein sehr guter. Der Minibus kam sogar etwas zu früh, doch pünktlich fuhren wir ab.
Nun kam es nochmals zu einer Planänderung, nach Rückfrage im Bus, entschieden wir uns, gleich mit diesem bequemen Bus bis Inverness durchzufahren, auf eine Stunde mehr fasten kam es nicht mehr drauf an. Höhepunkt war die Ueberquerung eines langen Viaduktes und per GPS  kamen wir direkt vor unserem „Whinepark GH“ an. Der Besitzer, ein kleiner, älterer Inder, verteilte uns auf die Zimmer und mahnte uns, nicht zu Unrecht, zur Ruhe in diesem hellhörigen, typisch britischen Haus. Kurz darauf machten wir uns mit Bärenhunger auf, Inverness zu entecken. Der Weg führte über eine Brücke und schon waren wir in der Innenstadt, hier war Höhn unser Guide, denn er wusste noch ein Lokal von früher, dass wir auch tatsächlich fanden. Hier haben mal richtig geschlemmt, Haggis etc. , war nötig und super! Uebrigens war das Pub, wo wir vor vier Jahren waren, gleich nebenan!
Nun konnte der Freitagausgang losgehen, logisch dass so eine grosse Gruppe, sich bald aufteilt, denn sonst kam man auch nicht immer rein. Doch plötzlich waren wir fast alle in einer Karaokebar, in der auch guter DJ Sound lief. Es hatte ja schon wahnsinnige Typen hier, aber Mr. Playboy schlug alles. Dass sich dies als Gaybar sich rausstellte, darf als Randnotiz erwähnt werden, wahrscheinlich hatten sie deswegen an uns so Freude!!!  Thöme und ich gingen nachher in einen versteckten Club, echt super Livemusik, wo man trotzdem noch miteinander sprechen konnte. Der Hauptausgang fand aber in einem überfüllten grossen Club statt, auch hier war Festbruder Thöme tanzmässig nicht zu schlagen. So gingen die Stunden dahin und man verteilte sich wieder, doch eins ist frustrierend, wenn man nicht vor 1h in einem Lokal war, hatte man keine Chance mehr, etwas zu bekommen. Während ich, fast als erster am Hause, Reini rauslocken musste, assen die meisten noch etwas am Fastfoodstand und kamen nach 2h ins GH.

Samstag 1. Oktober: Zugfahrt mit Strathtisla, nach Aberdeen

Relativ früh am Morgen, sassen wir beim Breakfast, da kam noch sie einte oder andere Nachtstory heraus, die wir aber für uns behalten. Zum Glück konnten wir das Gepäck im GH lassen, denn wir hatten den Vormittag Zeit zur eigenen Verfügung. Da machte ua. Reini alles klar für seine Rückreise und in der lebendigen Innenstadt brachte man die Zeit gut rum. Um 12h machten wir uns dann zusammen zum Bahnhof auf, wo noch Zeit blieb, das Bahnhofpub aufzusuchen.
Kurz vor 12:40h stiegen wir in den Zug ein und fanden dann auch alle einen Platz. Durchaus positiv haben wir „Scotrail“ in Erinnerung, ein angenehmer Dieselzug, wo wir uns an kleinen Tischen verpflegen konnten. Die Fahrt verlief nun in Richtung Südosten, in die am meisten von uns schon bekannte „Speyside Region“, schliesslich stiegen wir nach gut einer Stunde in „Keith“ aus, keine 20Km von Duftown entfernt.  Nun mussten wir Gas geben, denn zur Destillerie mussten wir noch ca. 500 Meter laufen, aber wir kamen noch rechtzeitig an. Sehr positiv, es gab bereits zur Begrüssung ein Whisky, danach wurde uns „Lindsey“ als Führerin eingeteilt. Die Destillerie Strathisla, die unser Präsident ausfindig gemacht hat, ist keine normale Single Malt Fabrik. Denn sie ist eine von den grossen Zulieferdestillerien für den bekannten „Chivas“, auch der uns bekannte Ardbeg, ist da auch dabei. So bekamen wir viel über den Chivas zu hören, dass er zB. in Glasgow schlussendlich abgefüllt wird. Die Destillerie an sich, mit seinen alten Gemäuer und den Gemütlichen Stuben, hat mir sehr gut gefallen. Da das Wetter nicht wirklich gemütlich war, Nieselregen aus dem Nebel, verwarfen wir den Plan, das nahegelegene Dorf heimzusuchen. Deshalb nach dem 2. Whisky, machten wir uns wieder zum Bahnhof auf, so erwischten wir noch einen früheren Zug.
16:45h fuhren wir bereits in Aberdeen ein, nun galt es unser Hotel zu suchen, wie gewohnt hatte Reini bald die richtige Spur aufgenommen und fanden die 600 Meter entfernte Unterkunft, die gut erkennbar, neben einem kleinen Glockenturm lag. Das „Skene House“ war aber nicht ein Hotel oder Guesthouse wie wir es normal kennen, sondern hier werden Suiten/Appartements vermietet. Dies war eine gute Wahl, so teilten wir uns in zwei 6er Gruppen auf und es war sicher keine schlechte Idee, dass wir mal ein Furzzimmer machten, Höhn hat‘s verdient! Die Suiten waren Super, 3 Doppelzimmer, eine Stube und ne schmale Küche und nebst dem Badezimmer, noch eine zweite Dusche.
So konnten wir in den letzten Ausgang starten, da es nun doch stark regnerisch war, kamen „coole Hüte“ zum Einsatz, was vor allem Cyrill auf die Palme brachte! Nun musste mal wieder eingesehen werden, dass man mit so einer 12er Gruppe, gerade am Wochenende an Anschlag kommt, wenn man zusammen Nachtessen will und nicht reserviert hat, oder zum Chinesen geht! Beim  5ten Versuch, waren wir dann in einem genehmen Lokal, wir wurden auf drei verschiedene Tische verteilt. Nach dem bestellen, kam nach einer gewissen Zeit die Vorspeise, doch dann musste wir warten, was vor allem für Mäse, der noch nichts ass, fast den Hungertod bedeutete! Doch schliesslich brachte unsere deutsche Serviertochter die gewünschten Speisen, des Rätsels Lösung, die Köchin hatte ihren ersten Tag, so schmeckte es dann auch bei den einten. Aber immerhin, zur Entschuldigung gab es freien  Eintritt für den empfehlenswerten Nachtklub im gleichen Gebäude. Danach teilten wir uns wieder auf, aber irgendwie lustig, man findet sich immer wieder, denn es gab eine Ausgangstrasse und sehr speziell war eine Discokirche! Hier in Aberdeen kann man auch bis 4h am Morgen in den Ausgang, diesmal war ich der letzte.

Sonntag 2. Oktober: Letzter Whisky und gemütlich nach Hause

Den letzten Morgen konnten wir gemütlich nehmen, ausser Reini, denn er hatte eine lange Zugfahrt vor sich, durch die halbe Insel bis Manchester.  Der Nachteil bei solch einem Appartement, das Frühstück musste man sich selber machen, doch den Toast und etwas Kaffee brachten wir auch noch hin, zum Dessert wurde noch der Sozialwhisky gelehrt!  Danach machten wir uns zu einem Mac auf, um noch etwas „besseres“ zwischen die Zähne zu bekommen. Wir machten einen Treffpunkt ab  und  irrten danach, aufgeteilt etwas Planlos durch Aberdeen und schauten etwas  genauer in den Lokalen/Pubs nach und konnten dabei teilweise grössere Preisunterschiede ausfindig machen. Um 14h waren wir alle beim Bahnhof und uns blieb noch Zeit für einen Schlummiwhisky im nahen Pub, plötzlich schreckt Walter auf und kehrt nach gut 10 Minuten wieder zurück, tatsächlich er hat sein verlorengeglaubtes Schottlandcap wieder.
Danach per Flughafenbus zum Airport, alles verlief glatt, hier konnten wir auch unser Gepäck, direkt nach Zürich aufgeben. 16:35h hoben wir in Schottland ab und landeten um 18h, nach grossem Londonpanoramaflug auf dem riesigen Heatrovairport. Doch da wir den Terminal nicht wechseln mussten, war es für uns kein Problem. Einige nutzten die Zeit um noch etwas zu essen, ansonsten wurden gegenseitig die letzten Münzen zusammengekratzt, so dass es noch zu einem letzten Guinness reichte. Nach 19h erfolgte der letzte Flug, heim nach Zürich. Hier landeten wir auch pünktlich um 21:50h, doch mussten wir danach auf das Gepäck, infolge Türstörung noch eine ganze Zeit warten. Doch auch der letzte Weg verlief glatt, schliesslich wartete Ronja (mit noch kürzerem Rock) bereits, hier hiess es Abschied nehmen von Cyrill, der mit dem Zug nach Hause fuhr. In Wollerau wurde Mäse und Remo verabschiedet, dann musste auch mal Altmatt drin liegen und um halb 12h war auch Höhn zu Hause, um diese Zeit kam übrigens auch Reini an und ziemlich genau um Mitternacht, hatten es auch die Ybriger geschafft!

Schlusswort:
Wieder einmal haben wir ne Tour hinter uns gebracht. Ich glaube sie darf als Erfolg gewertet werden, auch wenn es immer Verbesserungsmöglichkeiten gibt. Preislich gesehen war es etwas teurer als Budgetiert, Grundkosten ca. 830Fr (inkl. Destilleriebesuche und Ausflug auf Orkney), was etwa 40Fr. zufiel war, hat aber auch was mit dem höheren £ Kurs zu tun. Wir waren 12 Leute, das ist einfach grenzwertig, ich glaube viel mehr, abgesehen von einer Städtereise nach Edinburgh, erträgt es nicht. So war es super, wenn zB. ein Minibus noch reicht.
Ich glaube, uns hat es gefallen, man konnte mal wieder richtig vom Alltag abschalten, keiner musste einen Totalabsturz verkraften und wir alle kamen lebend nach Hause, was will man mehr!
Sollte ich jemanden nicht genug erwähnt haben, tut‘s mir leid, aber manchmal ist es auch besser, ein paar Geheimnisse für sich zu behalten.

Zum Schluss sind noch die Personen  mit Rufnahmen und Reisefunktion aufgestellt:

Andreas Höhn                             Hööhn                  Hamburger, Zimmeropfer, Hungertodbewahrer, coole
Andreas Reinhard                       Reini                    Ersatzmann, Flugopfer, Kartenleser
Thomas Reichmuth                    Thömel                Jungspund, Partykanone und Nervbelastender
Cyrill Utiger                                  Sürill                    Coolio, Kartenbezahler, Liebhaber von Frauenformen
Remo Betschart                  Spörtel/Haggis           Häggelhalter, Orkneykenner, Whiskygeniesser
Marcel Reichmuth                      Mäse                   Hungeropfer, Ayrehotelmanager, stv. Fotograf
Sepp Schatt                         Schadow Seppel        Shoppingmonster, tienige Cheib, Whiskyvertilger
Walter Schatt                     Schadow Wältel         Abschaltender, Whiskygeniesser, stv. Fotograf
Margo Holdener                          Dädi                    Whiskyfanatiker, allgemein Geniesser
Andreas Holdener                       Res                      Rechnungsprüfer, Whiskyfanatiker, Vorauslaufender
Ivo Holdener                                Presi                    Co-Reiseleiter, Kartenbezahler, Whiskyfanatiker
Franz-Josef Marty                       Strauss                Reiseleiter, Schriftsteller, Genervter, Guinessvertilger